Tod beim Martinszug by Stefanie Gregg

Tod beim Martinszug by Stefanie Gregg

Autor:Stefanie Gregg [Gregg, Stefanie]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Sutton Krimi
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


*

Zu Hause angekommen, versuchte Lotte, sich zu beruhigen. Sie musste das alles erst ganz genau verstehen, um dann zu einem gezielten Schlag auszuholen.

Wie bei dem Mordfall nahm sie sich wieder ein Blatt und versuchte, die wirren Gedanken und Informationen zu sortieren:

- Das Freizeitbad Sphinx plant eine Erweiterung zur »Wellness-Oase«. Die Pläne beinhalten eine Ausweitung über das gesamte angrenzende Kindergarten-Gelände (5.000 qm).

- Der Bürgermeister befürwortet die Pläne.

Lotte sah auf, und wie beim Puzzlespielen, wenn sich die Teile plötzlich alle ineinanderfügten, fiel ihr auf, dass sie bereits mehr wusste, als sie gedacht hatte.

- Herr Ritzinger vom Ordnungsamt sprach bereits von einem »Umzug« des Kindergartens. (Das war kein Missverständnis!!!)

- Ist es von Seiten der Gemeinde angedacht, den Kindergarten einfach zu verlegen? Oder ihn aufzulösen?

- Die Frau eines ehemaligen Gemeinderats hat gesagt, dass Henning den Kindergarten schützen wollte. Und die Gemeinderäte »hochgehen lassen« wollte (waren das die genauen Worte?).

Auf Lottes Block waren jetzt genau unter diesem Punkt die durchgedrückten Worte von ihrem letzten Merkzettel zu lesen, die sie mit solchem Nachdruck geschrieben hatte, dass man sie auf dem Folgeblatt noch gut erkennen konnte:

- Gemeinderat Henning wurde ermordet.

Lotte sah noch einmal alle Punkte durch. Der letzte, durchgedrückte Punkt las sich wie eine logische Schlussfolgerung.

Lotte war nun hellwach.

Dann grinste sie in sich hinein: die Miss Marple von Ottobrunn. Na, vielleicht stimmte das doch.

So hintereinander gelesen klang es jedenfalls, als ob alles zusammengehörte.

Aber auch, wenn man die Vorgänge um Henning und das Sphinx-Bad nicht in Hausfrauenmanier überdramatisieren sollte, irgendetwas stank hier ganz erheblich, fand Lotte. Und es fügte sich alles wie die Puzzleteile zu einem Ganzen zusammen.

Schließlich holte sie den ersten Zettel vom Kühlschrank und fügte einen Satz hinzu:

- Albert Henning hatte bei Alexis eine Auseinandersetzung mit August Rentler, dem Geschäftsführer des Sphinx’, in der es auch um den Kindergarten ging.

Sie griff zum Telefonhörer und hinterließ auf Antonias Anrufbeantworter eine für sie ungewöhnlich kurze Nachricht: »Toni, hier ist Lotte. Ich muss dich sprechen, und zwar sofort. Ruf mich an oder komm am besten gleich hierher. Ich hole nur noch schnell die Kinder ab.«

Lotte fuhr zum Kindergarten und rief ihre Kinder aus dem Gruppenraum. Mit unüblicher Härte drohte sie den beiden: »Ihr zieht euch jetzt alleine an und seid in drei Minuten fertig, sonst …« Max und Lilly waren so erstaunt über diesen ungewohnten Ton, dass sie sich sofort und ohne Widerworte anzogen. Lotte klopfte derweil bei Regina im Büro an: »Hallo. Ich habe eine Bitte, ich hätte gerne die alten Verträge über die Überlassung des Kindergartengrundstücks.«

Regina sah verwundert auf. »Die können Sie gerne haben, aber wofür brauchen Sie die denn?«

»Ach, ich möchte einfach noch einmal die genauen Vertragsbedingungen nachlesen.«

»Aber, da ist doch nichts akut, oder?«

Lotte zögerte, denn sie wollte Regina nicht unnötig beunruhigen. »Nein, erst mal nicht, ich möchte nur etwas verstehen, dann erkläre ich es Ihnen auch.«

Regina zuckte irritiert mit den Schultern und suchte einen Aktenordner heraus. »Da muss eigentlich alles drin stehen. Sie sagen mir aber Bescheid, wenn es irgendwelche Probleme gibt, ja?«

»Natürlich, vielleicht ist es auch gar nichts, lassen Sie mich das bitte erst durchlesen.



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